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Die Schätze des OfS

Gerade Oldtimer werden in der kalten Jahreszeit schlafen geschickt und so vor Rost förderndem Salz und Schneematsch bewahrt. Ebenso penibel wie man den Oldie in den Winterschlaf schickt, sollte man ihn im Frühjahr auch wieder wecken. Aber besonders den Alltagsautos, die im Winter benutzt wurden, sollte man im Frühjahr ein bisschen Aufmerksamkeit schenken.

Ein erster Rundgang bietet die Gelegenheit, die Scharniere, Türfangbänder und sonstige bewegliche Teile mit einem Tröpfchen harzfreien (Nähmaschinen-) Öl oder etwas passendem Fett zu schmieren und eventuell entstandene Rostbläschen zu entdecken. Ein anschließender Blick unter das Auto verrät schnell, ob etwas undicht ist und verräterische Flecken produziert hat. Im Motorraum werden beim Oldtimer die oftmals über den Winter in die Luftansaugung gesteckten Öllappen entfernt, die Batterie wieder eingebaut und angeschlossen. Etwas frisches Polfett dient dem Schutz der Kontakte.

Auch die Kontrolle des sogenannten Kerzenbildes, also das Aussehen der Zündkerze und eine eventuelle Prüfung von Verteilerkappe und -finger, sind speziell für Oldtimer angebracht. Bei jedem Auto sinnvoll ist der regelmäßige Blick auf die Füllmengen von Kühl- und Scheibenwischwasser sowie den Stand von Motoröl und der Bremsflüssigkeit. Für Letztere kann man einfach eine Taschenlampe auf den Behälter richten und klar erkennen, ob der Pegel der Bremsflüssigkeit zwischen der „Min“- und der „Max“Markierung liegt.

Die ölige Flüssigkeit sollte in der Regel leicht gelblich aussehen, bräunliche Flüssigkeit deutet auf einen zu hohen Wasseranteil hin. Rücksprache mit der Werkstatt des Vertrauens ist dann angeraten. Abschließend kann man im Motorraum noch die Zündkabel auf Beschädigungen kontrollieren (manche Marder mögen die Isolierung) und den Luftfilter reinigen. Der zweite Gang um das Auto dient der Prüfung der Scheibenwischerblätter und der Reifenprofiltiefe: 1,6 mm sind als Mindestprofiltiefe vorgeschrieben, Experten empfehlen jedoch eher das Doppelte. Am einfachsten steckt man eine Münze mitten auf dem Reifen in die Profilrille und legt den Daumennagel am Reifen an, der Abstand zwischen Daumennagel und Münzenrand lässt sich einfacher erkennen als der Abstand der Gummikanten am eingebauten Reifen.

Nach dem Start des Motors prüft man sinnvollerweise alle Lampen und Leuchten. Die Bremsleuchten lassen sich vom Fahrersitz aus erkennen wenn eine Wand nah genug hinter dem Fahrzeug ist, alle anderen „Lichttechnischen Einrichtungen“ (so das Prüfer-Deutsch) kontrolliert man beim dritten Rundgang um den Wagen. Wenn ich nun sowieso am hinteren Kennzeichen vorbeikomme, riskiere ich einen Blick auf die Plakette, die mir sagt, wann ich endlich wieder zu den freundlichen Herren beim TÜV, der DEKRA, KÜS oder GTÜ fahren darf - in jedem zweiten Jahr steht nämlich die Hauptuntersuchung an.

Während der ersten Fahrt der Saison liegen erstmal eine vorsichtige und dann eine stärkere Bremsprobe an. Fühlt sich alles normal an? Zieht das Auto zu einer Seite? Klingt alles wie immer? An der ersten Tankstelle ist gleich wieder ein Halt angesagt: Wie heiß sind die Bremsen? Ist der Reifendruck in Ordnung? Wenn das Wetter zumindest ein bisschen dazu einlädt, sollte man den Wagen waschen und dem Lack eine Wachspolitur spendieren. Besonders nach dem Wintereinsatz ist eine Unterbodenwäsche sinnvoll um Salzrückstände zu entfernen. Oldtimerfan Sven merkte dazu einmal an: „Bei der letzten Hauptuntersuchung hat der Prüfer dann auch gleich gesehen, dass der Unterbodenschutz an meinem Dodge an einer Stelle nicht mehr in Ordnung war. Da war es dann eine halbe Stunde Arbeit um die Stelle auszubessern, in zwei oder drei Jahren hätte ich da richtig fiesen Rost gehabt.“

Mit etwas Muße nimmt man sich dann bei schönem, warmen Wetter noch einmal den Innenraum mit etwas Kunststoffpflege vor und rückt den Sitzen mit Polsterreiniger zu Leibe. Man will sich ja bei den Sonntagsausfahrten der Oldtimerfreunde Schermbeck auch sehen lassen können...

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht

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