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„Alte Liebe rostet nicht“, so heißt ein Sprichwort. Und manchmal im Leben bekommt die alte Liebe eine unerwartete zweite Chance. Vereinsmitglied Basti von den Oldtimerfreunden erzählt eine kleine Geschichte zu seiner alten Jugendliebe, einem Fiat 126.

„Ich war gerade 19 Jahre alt und das erste Auto musste her. Es durfte nicht viel kosten, und da kam ein Fiat 126 auf einer Versteigerungsplattform für 400 Euro genau richtig. Ein polnisches 89er Baujahr in Türkis. Mit 650cm?, und nicht zu bändigenden 23PS. Luftgekühlt -versteht sich. Mit frischer HU ein guter Kauf wie mir damals schien. Jedoch entpuppte sich das "gute" Stück im Nachhinein eher als Wrack, was mich in meinem jugendlichen Leichtsinn natürlich nicht davon abhielt, Unsummen in die Reparaturen zu investieren. Ich liebte dieses Auto. Es war schließlich meins. Und so gingen wir zusammen durch dick und dünn, bzw. durch mehrere platte Reifen, eine defekte Bremsanlage, einen hochgegangenen Motor und diverse andere Reparaturen, die wohl jeden rational denkenden Autofan dazu gebracht hätten, das Fahrzeug verschrotten zu lassen. Immer an meiner Seite, mein Vater, welcher mir mehr als einmal aus der Patsche half, wenn der kleine Fiat mal wieder liegengeblieben war. Aber es hängen, wie wohl bei jedem anderen Fahrer auch, unzählige schöne Erinnerungen am ersten eigenen Wagen. Die Touren mit guten Freunden, oder auch die schönen Momente mit der anderen, "unberäderten" Jugendliebe. Viele lustige, schöne und auch manche erschreckende Momente habe ich damals mit diesem Wagen erlebt.

Und als der 126er dann mal wieder einen Motorschaden hatte, beschloss ich ihn nun etwas aufzuhübschen“. Daraus wurde dann ein ,,Teilzerlegen“ und daraus schließlich eine Art Restaurationsversuch. Allerdings fehlten mir zu dem Zeitpunkt die Kenntnis und das Durchhaltevermögen, um dieses Unterfangen umzusetzen. Ich ließ die Karosserie noch schweißen, musste aber kurz darauf das Projekt aufgeben. Damit der Wagen nicht nutzlos herumstand, schenkte ich ihn einem guten Freund als Teilespender. Für mich war damals das Ende der Geschichte erreicht. Zwölf Jahre später folgte überraschend die Fortsetzung, als ich erfuhr, dass mein 126er immer noch fast unangetastet in der Halle stand, in der ich ihn damals zurückgelassen hatte. Es war wirklich alles noch da, na ja, fast alles. Das Getriebe hatte einen neuen Platz in einem anderen 126er gefunden. Trotzdem entschied ich mich den Wagen zu mir zurückzuholen. Und somit habe ich, mit mittlerweile 34 Jahren, immer noch mein erstes eigenes Auto in meinem Besitz. Oder sagen wir viel mehr, was davon übrig ist. Ein schönes kleines Projekt, welches ich im Gedenken an meinen mittlerweile verstorbenen Vater nun zu Ende führen möchte. Der Fiat 126 wird also neu aufgebaut. Und er heißt jetzt Mike.“

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht

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